Überblick.
Für die historischen Schmiedefabrik mit Schaubetrieb und Ausstellung sollte zur Aufwertung eine mediale Ergänzung geplant werden. Unsere Analyse ergab, dass es nicht an inhaltlichen Angeboten fehlt, aber dass diese für viele Besucher nicht leicht genug erschließbar sind.
Desweiteren stellte sich heraus, dass das grundsätzliche Verständnis des Herstellungsprozesses in Gesenkschmieden essentiell für die Besucher ist, um sich weitergehend zu orientieren.
Konzipiert wurde daher ein Vermittlungs- und Orientierungssystem für das gesamte Gelände, in dem bereits vorhandener Inhalt zugänglich gemacht und durch behutsame Ergänzungen aktualisiert wurde. Die »Museumsschere« als beispielhaft präsentiertes Produkt verdeutlicht nun die vorgeführten Herstellungsprozesse Schritt für Schritt.
Leistungen.
Vermittlungskonzept, Raumkonzept, Gestaltung, Leitsystem, Medienanwendungen
Dem gestalterischen Konzept lag ein Bedarf nach einem Vermittlungs- und Orientierungssystem für das gesamte Gelände zugrunde, in dem bereits vorhandener Inhalte niedrigschwelliger zugänglich gemacht und durch behutsame Ergänzungen aktualisiert wurden. Eine mediale Visitor´s Journey leitet die Besucher*innen.
Abholen
Der erste Anlaufpunkt für die Besucherinnen und Besucher ist ein Willkommensterminal. Hier erfahren sie, welche Angebote sie in der Gesenkschmiede erwarten (Führungen, Ausstellungen, Publikationen, Medien), wie eine Schere entsteht und welche Produktionsschritte sie wo in der Fabrik finden. Handmuster mit den einzelnen Produktionsschritten der Schere sind im chronologischen Ablauf präsentiert. Über Berührung der Muster erfahren die Besucher mehr über den Produktionsschritt und an welcher Stelle dieser in der Fabrik zu erfahren ist.
Begleiten
An neun Infopunkten können die Besucher exemplarisch eine Schere bei ihrer Fertigstellung begleiten und dabei die sozialen und technischen Bedingungen der Scherenherstellung damals und heute kennen lernen. Piktogramme helfen bei der Orientierung im Herstellungsprozess und auf dem Fabrikgelände. Bereits physisch im Willkommensterminal präsentiert, kennzeichnen sie die Stationen der Scheren-Tour.
Begegnen
In einer weiteren Medienstation können die Besucherinnen und Besucher eine Vielzahl an Filmen zur Industriekultur sichten. Herzstück sind jedoch die ausführlichen Audiointerviews mit ehemaligen Mitarbeitern der Gesenkschmiede. Zuvor aufgrund von Aufnahmetechnik und Sprechweise sehr schlecht zu verstehen, wurde durch unsere Intervention dieses wichtige Zeitdokument für die Besucher verfügbar gemacht. Den Personen wurde ein visuelles und biografisches Gesicht gegeben, in Sprechblasen ist eine Transkription der Aussagen mitzulesen. So werden die Interview- Partner sowohl plastisch, als auch verständlich.