Überblick.
Für die denkmalgeschützten Räume der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar sollte ein flexibles Ausstellungdesign für vier Räume entwickelt werden. Mit einer Sonderausstellung zu Cranachs Werken ist die Eröffnung der Neugestaltung geplant. Im Fokus des Wettbewerbs stand dabei auch die Gewinnung neuer Zielgruppen, die durch interaktive Station und eine hohe Aufenthaltsqualität erreicht werden.
Das Prinzip der inklusiven Vermittlung und einem Design for All liegt der Konzeption zugrunde.
Leistungen.
Wettbewerbsbeitrag: Konzept Raum, Grafik, Interaktion, Partizipationsstrategie
Grundriss und Ausstellungssystem
Im Renaissancesaal werden künftig Sonderausstellungen präsentiert. Durch die zentrale Positionierung des Ausstellungssystems bleibt der Saal in seiner Ursprünglichkeit zu erkennen. Das Ausstellungsband gibt eine klare Besucherführung vor, wobei die variable Positionierung der Grafikwände Durchblicken gewähren. Auch flexibel Anzubringen sind die Vitrinen- und Interaktionsflächen, die mit schwebender Anmutung im Ausstellungsband eingesetzt sind.
Die reduzierte Ausstellungsarchitektur bringt in Kombination mit satten Farben die Exponate zum strahlen.

Grafik
Neben der Präsentation der historischen Originale wird eine grafische Kommentarebene eingeführt. Sie setzt sich bewusst von der Erscheinung von Cranachs Bilderzeugnissen ab und erweitert als modernes Element die Ausstellung.
Die Kommentarebene lädt zur Reflexion ein und bietet Kommunikationsanlässe. Sie wird ergänzt durch kurze Fragen oder Kommentare – provokant, ironisch, lustig oder nachdenklich. Die grafischen Kommentare durchziehen die gesamte Ausstellung und sind auch überall dort zu finden, wo die Besucher*innen selbst aktiv werden können.

Interaktionen
Viele Ideen zu analogen und digitalen Formaten wurden vorgestellt für Besucher*innen jeden Alters. Direktes „Tun“ verbindet Menschen und Orte miteinander – besonders, wenn beim Schaffen etwas entsteht, das mit nach Hause genommen werden kann. Es ist zu erwarten, dass die aktuelle Pandemie Interaktion im Museum grundsätzlich verändert und berührungslose Interfaces immer wichtiger werden. Deswegen können einige analogen Ideen können auch digital sowie in einer App umgesetzt werden – so ist eine hygienische Nutzung gesichert.

