Überblick.
Wie sprechen wir Kinder im Museum an? Ist die Meinung Jugendlicher gefragt? In welchen Konstellationen besuchen junge Menschen überhaupt Ausstellungen? Für die geplanten Juniormuseumsflächen im Humboldt-Forum haben wir in einem kompakten Kommunikations- und Kreativprozess gemeinsam mit Vertreter*innen der Staatlichen Museen zu Berlin Bedürfnisse analysiert und eine Vielzahl innovativer Formate entwickelt.
Leistungen.
inhaltliches Konzept
Partner*innen.
museeon, reflekt
Was wollen wir vermitteln und wie?
Inhaltlich knüpfen die Juniorflächen an die angrenzenden Modulflächen des Ethnologischen Museums an. Zu den Schwerpunkten Ozeanien, Amazonien, Kamerun und Islam haben wir übergeordnete Themen entwickelt, die sich nicht darauf beschränken, das Gleiche ’nur in einfach‘ zu erklären. Stattdessen verbinden vier Leitfragen die künftigen Juniorflächen: Wie orientiere ich mich? – Wie begreife ich die Welt? – Wie begegne ich dem Anderen? – An was glaube ich?
An wen richten wir uns?
Kinder und Jugendliche haben ganz unterschiedliche Lernstrategien, Bedürfnisse und Interessen. Vor allem kommen sie selten allein ins Museum. Wir haben deshalb partizipative, interaktive und spielerische Formate für ganz unterschiedliche Gruppenkonstellationen und Altersstufen entwickelt: ein generationsübergreifendes ‚family learning‘ als Museumerlebnis für die ganze Familie.
Ankunft am Schlagbaum
Ohne die richtigen Papiere kommt man hier nicht rein! Spielerisch erleben die Besucher*innen an einem Schlagbaum, was Ausgrenzung bedeutet – ein szenografisches Beispiel zur Themenfrage ‚Wie begegne ich dem Anderen?‘. Der Frage ‚An was glaube ich?‘ geht eine akustische Installation zum Thema Tod nach: Lauscht man an den Blüten des stilisierten Baums, erzählen Menschen unterschiedlicher Religionen von ihren Vorstellungen, was nach dem Tod geschieht. Eigene Vorstellungen können auf Zettel notiert und angehängt werden.
Kurzreise nach Amazonien
‚Wie begreife ich die Welt?‘: Der typische Pfahlbau aus dem Amazonasgebiet lädt zum Verweilen und Entdecken ein. Inmitten der fremden Alltagswelt lernen die Kinder Feuerstelle, Pfannen und Nahrungsmittel kennen und können sich in der Hängematte an einer Hörstation ausruhen. – Interaktiv kann man die eigene Identität an der Identitätsbar definieren und mit einem Foto von sich versehen. Nationalität, Religion, Hobbies, Träume? Was macht unsere Identität eigentlich aus?
Und wie geht es weiter?
Im Analyse- und Gestaltungsprozess wurde deutlich, dass die Juniorflächen kein ganzheitliches und ansprechendes Besuchserlebnis bieten, sondern wie entfernte Satelliten auf der großen Fläche des Humboldt-Forums wirken. Die Idee für eine verbindende Vermittlungsstrategie kam auf, die im Ausstellungsrundgang Fenster für Familienangebote schafft. Sie wurde in den ‚Familienspuren‘ für das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatischen Kunst ausgearbeitet. Außerdem sind die Labor Ausstellung „(K)ein Platz an der Sonne“ sowie verschiedene familienorientierte Kommunikations- und Vermittlungsformate für die Humboldt-Box in Folge der Juniorflächen-Konzeption entstanden.