Überblick.
Die Sonderausstellung „Kinder im KZ Bergen-Belsen“ erzählt die Geschichte der etwa 3.500 Kinder unter 15 Jahren, die im KZ Bergen-Belsen inhaftiert waren. Anhand von Einzelschicksalen werden die spezifischen Lebensbedingungen und Verhaltensformen von Kindern in diesem Lager dargestellt. Die Themen reichen dabei von Familie und Spielen über Appell und Gewalt bis hin zu Angst, Hunger, Krankheit und Sterben. Auch wenig bekannte Aspekte wie die Geburten im Konzentrationslager werden vorgestellt. Die Hilfsmaßnahmen, die nach der Befreiung für überlebende Kinder ergriffen wurden, sowie Biografien von Kinderüberlebenden bilden weitere Kapitel. Ein Ausstellungsteil ist den etwa 600 Kindern gewidmet, die im KZ Bergen-Belsen um ihr Leben gebracht wurden.
Leistungen.
Raumkonzept, Grafik, Medien, Werbemedien
Das gestalterische Konzept konzentriert sich auf die vom Auftraggeber gewünschte Darstellung von Überlebenden in einer Umgebung, in der das Sterben der Normalfall war. Die Ausstellung ist multiperspektivisch angelegt und basiert auf einem breiten Spektrum von Bild- und Textquellen, das von Häftlingstagebüchern, Zeichnungen und Fotos bis zu Erinnerungsberichten und wenige Tage nach der Befreiung entstandenen Ton- und Filmaufnahmen reicht. Im Zentrum der Ausstellung befindet sich ein Kubus, der die nicht bekannte Anzahl im KZ umgekommener Kinder darstellt. Die Individualität der Personen wird über Farben dargestellt, die sich auch in Medienstationen und Werbegrafik wiederfinden.
Die Wanderausstellung war ab Herbst 2018 in Ravensbrück zu sehen und wird danach durch verschiedene Stationen der Schweiz touren. Nähere Infos unter: kinder-in-bergen-belsen.de
Individualität
Wir bemühten uns, den Kindern ein individuelles Gesicht zu geben und uns nicht auf die reine abstrakte Zahl der Getöteten zu konzentrieren. Die Schwere und Ernsthaftigkeit des Themas kontrastiert mit der farbigen Gestaltung, die sich auf das Kindsein bezieht. Die den Einzelschicksalen zugeordneten Farben finden ihre Entsprechung in den Streifen, die in Medienstation und Flyer verwendet wurden. So werden Betrachter*innen auf schmerzhafte Weise mit den Individuen konfrontiert und können sich über diese informieren, das Farbsystem dient aber auch der Zugänglichkeit zum Thema.