Überblick.
In der aufwendig restaurierten Probstei in Mühlberg im südlichen Brandenburg entstand die Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung, die vor 468 Jahren Schauplatz einer bedeutenden Schlacht war. Die Zeit der Reformation mit ihren Glaubenskämpfen und machtpolitischen Debatten ist der zentrale Teil der dreigliedrigen Ausstellung im Haus, Herzstück der Ausstellung die ebenfalls von uns gestaltete Medieninstallation »Die Schlacht von Mühlberg«.
Neben der Reformationsgeschichte gibt der Bereich Stadtgeschichte Einblicke in das Leben an der Elbe, vom Mittelalter bis heute. Im letzten Teil widmet sich das Museum der erst jüngst veröffentlichten Vergangenheit eines nahe gelegenen Zwangsarbeiterlagers, in welchem nach 1945 viele zur Entnazifizierung inhaftiert wurden.
Leistungen.
Ausstellungsgestaltung, Medien
Dem gestalterischen Konzept lag der denkmalgeschützte Raum zugrunde, sowie der Umgang mit komplexen Themen. Da das Haus selbst nur über eine relativ kleine Sammlung verfügt, wurden Inszenierungen entwickelt, um Haus und Geschichte an ein breites Publikum zu vermitteln. Medieneinsätze rundeten den niedrigschwelligen Zugang ab.
Kreativer Umgang mit denkmalgeschütztem Raum
Prägendes architektonisches Merkmal der Innenräume der Propstei ist der Rundbogen. Dieser wurde in der Gestaltung der Ausstellungselemente zitiert und variiert. Grundbaustein der Ausstellungsgestaltung ist ein freistehendes, filigran wirkendes aus sich selbst leuchtendes Stelen-Element, das sehr flexibel bespielt werden kann. Es wird kombiniert mit einem Farbkonzept, welches eine eindeutige Zuordnung der Ausstellungsteile ermöglicht. Die Farben sind bewußt in Abgrenzung zum historischen Bestand gewählt,
um die Ausstellung als zeitgemäße Addition zu kennzeichnen. Kommentierende Elemente der Hausgeschichte sind hingegen farblich auf den historischen Bestand angepasst und nehmen sich zurück.
Inszenierungen
Da das Haus selbst nur einen kleinen Sammlungsbestand hat, musste vielfach ohne Originale gearbeitet werden. So entwickelten wir eine Bandbreite an Inszenierungswerkzeugen, um die Themen greifbar zu machen: Abbildungen von Skulpturen der Schlachtteilnehmer wurden als Cut-Outs in geschickt beleuchtete Bühnenräume integriert, um eine packende räumliche Wirkung zu erzielen. Lebensgroße Portraits teilnehmender Soldaten werden mit Waffenrepliken präsentiert. Durch die Verwendung von Repliken können so Waffen offen präsentiert werden. Repros wurden in Leuchtstelen hochwertig präsentiert und Gemälde über Medienstationen erschlossen.